Walzanlagen formen Gussbrammen, Vorblöcke und Knüppel in den meisten Stahlwerken zu Walzblech, Baustahl, Stangen oder Schienen um. Beim Walzen werden Metallstangen durch paarweise angeordnete Walzen geschoben, die ihre Dicke gleichmäßig reduzieren.
Warmwalzen wird bei Temperaturen bis 900 °C durchgeführt. Anschließend wird der Stahl in Kühlbetten, die so groß wie ein Fußballfeld sein können, bewegt und abgekühlt. Es gibt zwei Grundtypen: Rechen- und Rollenkühlbetten. Bei Rechenkühlbetten läuft der warmgewalzte Stahl über Stahlrechen, die die Oberfläche der Platten beschädigen können. Daher ist die Industrie vielfach dazu übergegangen, Rollenkühlbetten zu verwenden.
Ein großer international tätiger Stahlproduzent aus Skandinavien hat vor Kurzem den ersten Abschnitt eines neuen Rollenkühlbetts installiert und dabei auf Gleitlager von GGB zurückgegriffen.
„Die Entwicklung von Teilen für Anlagen zur Verarbeitung von Primärmetallen verlangt besondere Sorgfalt in den Punkten Haltbarkeit, Langlebigkeit und Wartung”, erläutert GGB Produktmanager Ümüt Elitok. „In Kühlbetten, Förderbändern, Scheren und ähnlichen Anlagen werden Gleitlagerbuchsen Temperaturen, Kräften, Schmutzpartikeln oder sonstigen Faktoren ausgesetzt, die konventionelle Wälzlager schnell an ihre Grenzen bringen.”
Bei der Anwendung wurden Gleitlager beidseitig in die Kühlbettrollen eingebaut, um eine gleichmäßige Lastverteilung auf die Wellen zu erreichen. Mit 2 MPa waren die Lasten für die Gleitlager sehr gering, dazu kommen sehr langsame Gleitgeschwindigkeiten von 0,01 bis 0,02 m/s mit Unterbrechungen/Zeiten ohne Rollenbewegung. GGB empfahl für die Anwendung die selbstschmierenden GGB-CSM® -118 Gleitlagerbuchsen aus Eisen-Nickel-Kupferlegierung.
„Die Gleitlager, die mit modernsten Werkstoffen und Fertigungstechniken produziert werden, ermöglichen einen wartungsfreien Betrieb und bieten besonders gute mechanische Eigenschaften, sodass sie den extremen Bedingungen in der metallverarbeitenden Industrie standhalten können“, so Elitok. „Mit einer Produktlebensdauer von mehr als 10 Jahren können sie Ausfallzeiten reduzieren, die Systemleistung steigern und Wartungskosten senken.“
Darüber hinaus hat GGB eine spezielle Hochtemperaturpaste für die Anwendung hergestellt, bot auch technische Unterstützung beim Montageprozess vor Ort und schulte die Monteure des Kunden. Das Projekt wurde in den ersten von drei Wartungsintervallen durchgeführt und sollte sich über einen Zeitraum von zwei Jahren erstrecken.